Als hochsensibel werden Personen bezeichnet, die von Geburt an über eine biologische und neurologische Veranlagung verfügen, mehr äußere und innere Reize zu verarbeiten. Dies ist keine Erkrankung, Störung oder Schwäche. Es handelt sich um eine natürliche Eigenschaft. Sie hat schon immer existiert. Erst kürzlich wurde sie jedoch entdeckt und mit einem Namen versehen.

Etwa 20 % der Bevölkerung verfügen über eine sensorische Verarbeitungssensitivität – mit anderen Worten: Sie sind hochsensibel(Aron and Aron, 1997). Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass diese Zahl bei 30 % liegt ((Lionetti et al., 2018, 2019; Pluess et al., 2018). Und nicht nur Menschen, sondern auch etwa 100 weitere Spezies (Wilson et al. 1993). Evolutionstheorien deuten darauf hin, dass eine hohe Sensibilität eine von zwei Strategien ist, die dem Überleben einer Spezies helfen (Aron and Aron, 1997; Wolf et al. 2008).

Hochsensibilität lässt sich leichter anhand des Akronyms DOES verstehen, das von Dr. Elaine & Arthur Aron eingeführt wurde, die diese Eigenschaft 1996 entdeckt und untersucht haben. Es steht für vier der häufigsten Merkmale von Hochsensibilität: Depth of Processing (Verarbeitungstiefe), Overstimulation (Überstimulation), Emotional Reactivity (emotionale Reaktivität) und Sensitivity to Subtleties (Sensibilität für Feinheiten).